Der von iSQI gestiftete Preis für den Interkulturellen Dialog geht an den Dokumentarfilmer Hans Hochstöger aus Österreich
Potsdam, 20. August 2021 - Der Dokumentarfilm ENDPHASE wurde gestern abend mit dem Preis für den Interkulturellen Dialog ausgezeichnet. „Mit den Auszeichnungen wird die Aufmerksamkeit für jüdisches Filmschaffen und jüdische Blickwinkel auf Geschichte, Gegenwart und Zukunft erhöht“, kommentiert JFBB-Programmdirektor Bernd Buder. Den Preis für den Interkulturellen Dialog stiftet die iSQI Group und möchte damit ein klares Zeichen gegen Antisemitismus setzen und sich für kulturelle Vielfalt stark machen.
ENDPHASE dokumentiert eines der letzten Massaker des zweiten Weltkrieges. In der Nacht vom 2. Mai 1945 wurden 228 Frauen, Kinder und alte Männer aus Ungarn in der österreichischen Gemeinde Hofamt Priel von einem Kommando der SS ermordet. Bis heute sind die Täter unbekannt. Es gab nie einen Prozess. Hans und Tobias Hochstöger wuchsen in Priel auf und suchten nach Erklärungen des Geschehens.
"ENDPHASE ist einer der letzten Filme, der mit Zeitzeugen über die Verbrechen des Naziregimes gedreht wurde. Viele unserer ProtagonistInnen starben während der Dreharbeiten. Ich hoffe, dass mein Film einen kleinen Beitrag dazu leisten wird, diese Verbrechen nicht zu vergessen und die Erinnerung an die Opfer auch nach dem Tod der letzten ZeitzeugInnen lebendig zu halten”, sagt Hans Hochstöger.
Hans Hochstöger ist Fotograf. Der Film ENDPHASE über das Massaker in seinem Heimatort in Niederösterreich ist sein Debüt als Filmemacher.
“Wir freuen uns und können stolz darauf sein, dass wir in unserer Region eine so breite kulturelle Vielfalt zu bieten haben. Wir finden, das bereichert uns alle und sollte daher erhalten und weiter gefördert werden. Das JFBB war immer lebendig, bunt, wunderbar provokativ und sehr unterhaltsam”, sagt Stephan Goericke, Geschäftsführer der iSQI Group.
iSQI engagiert sich weltweit für Aus- und Weiterbildung. Das Unternehmen bereitet Fachleute mit Zertifizierungen international anerkannter Techniken und Methoden auf den grenzüberschreitenden Einsatz in einer global funktionierenden Wirtschaft vor.
Außerdem dotierte die Familie Goericke den Preis zur Förderung des filmischen Nachwuchses mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 EUR. Den Preis zur Förderung des filmischen Nachwuchses vergibt das JFBB-Programmkollektiv an
Sharon Ryba-Kahn. Die Filmemacherin war mit einem sehr persönlichen und emotionalen Dokumentarfilm DISPLACED im Programm des 27. JFBB vertreten.
“Dass sich die Jury für Sharon Ryba-Kahn entschieden hat, freut mich besonders. Die Regisseurin ist Absolventin der Babelsberger Filmuniversität Konrad Wolf. Die Auszeichnung zeigt, welchen Stellenwert der Standort Babelsberg für die Ausbildung einnimmt”, sagt der Preisstifter Stephan Goericke.
Das 1995 gegründete JFBB ist das größte jüdische Filmfestival in Deutschland. Das JFBB zeigt in Berlin und Potsdam ein Programm mit zahlreichen Premieren und deutschen Erstaufführungen, das die ganze Vielfältigkeit jüdischen Lebens und Alltags abbildet. Gleichzeitig hält das JFBB mit seinem Programm die Erinnerung an die Shoa wach und begegnet antisemitischen Einstellungen.
Pressekontakt:
Gerhard Wistuba
E-Mail: gerhard.wistuba@isqi.org
tel: +4933123181028